RCFÂ NX 24-AÂ UND RCFÂ SUB 8004
​RCF SUB 8004 AS
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Die wesentlichen Leistungsdaten:
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2500 W Max., 1250 Watt RMS Digital Verstärker m. DSP
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136 dB max SPL (theoretischer Wert)
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1 x 18" Basstreiber, 4.0" Schwingspule,
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Trennfrequenz: 90 bzw. 120 Hz, Frequenzgang +-3db, 30Hz bis 120Hz
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Frequenzweiche, Cardioid Funktion, Ausgangs-Delay, Deep Punch (ca 70Hz), Phasenumkehr...etc...
RCF NX 24 - hohe Richtwirkung
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Die NX 24 ist in der Lage auch grössre Räume mehr als ausreichend zu beschallen. Durch die Anordnung der Lautsprechersysteme in Zeilenform wird eine Richtwirkung erziehlt. Der Schall kann somit präziser ausgerichtet werden. Das minimiert unbeabsichtigte Phasensauereien und ermöglicht eine weite, tiefe Abstrahlung.
RCF NX 24
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Die wesentlichen Leistungsdaten:
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1400 W Max., 700 Watt RMS Digital Verstärker m. DSP
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131 dB max SPL (theoretischer Wert)
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100 x 30 Grad Hornöffnung,
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4 x 6" 15 cm Basstreiber, 1,5" Schwingspule,
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1" 1,4cm HT Treiber, Titan Konus, 2.5'' Schwingspule
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Trennfrequenz: 800Hz, Frequenzgang +-3db, 65Hz bis 20KHz
RCF NX 24
Eine RCF NX 24_A (auf Stativ)
Die Aufgabe bestand darin, eine Mehrzeckhalle mit recht ungünstiger Akustik für eine Sprachveranstaltung zu beschallen. Es waren ca. 400 Zuhörer anwesend. Für die Wortbeiträge wurden Handsender (dynamische Kapsel), Konferenzmikrofone (Kondensator Sennheiser) und Headsets (Kondensator Beyerdynamic) benutzt. Der Ton einer Videopräsentation wurde ebenfalls per Funk wiedergegeben. Ein graphischer Equalizer wurde in den Mischpult- Ausgängen (Allen & Heath GLD 80) nicht eingesetzt. Ein Bosch Plenar Supressor unterdrückte wirksam das Feedback. Der boxeneigene Equalizer wurde nicht bemüht.
Obwohl die RCF NX 24-A einen Meter in der Höhe misst, fällt die RCF NX 24-A aufgrund der schmalen Form optisch nicht ins Gewicht. Die nette Erscheinung der NX 24 wird natürlich von dem Kurbel-Stativ ad absurdum geführt. Hässlicher geht es kaum. Citysound wird in Kürze eine praktikable Lösung für das ewig nervige Stativ-Problem vorstellen. Die Unterkante der Box war auf 1,5m Höhe positioniert - das Horn war somit ca 2,5m hoch. Tiefer hätte die Box auch nicht gestellt werden dürfen. Die Lautsprecher wurden ca. 1m vor der (verlängerten) Bühnenkante gestellt.
Eigendlich ist die RCF NX 24-A aufgrund der Bauforn und der Anordnung der einzelnen Lautsprecher-Chassis sowie der aussergewöhnlichen Hornkonstruktiondafür prädestiniert den Schall recht gleichmässig über eine etwas grössere Distanz zu verteilen. Im Gegensatz zu einem echten Line-Array können diese Linienstrahler aber nicht die gleichen Lautstärke und Klangverhältnisse vorne an der Bühne und hinten im Saal darstellen. Dennoch überzeugten die RCF NX 24-A mit einer recht homogenen Abstrahlung - überall im Raum war eine gute Sprachverständlichkeit gegeben. Auch wenn die Distanz bei über 30 Metern lag, waren die Lautstärkeunterschiede bei weitem nicht so wie bei konventionellen Boxen. Der Ton fiel hinten etwas ab. Dennoch wirkten die Stimmen nie dünn, gepresst oder verfälscht. Ob eine zusätzliche Bassbox (12er oder 15er) aufgestellt wird ist reine Geschmacksache. Insbesondere die Headsets sorgten für einen guten Ton. Der immer gleiche Abstand des Redners zum Minimikrofon kommt den Systemen gelegen. Lautstärkeunterschiede gibt es kaum, der Ton kann über den parametrischen Equalizer am Pult gut eingestellt werden.
Einen zweiten Test gab es bei einem Reitturnier. Die Lautsprecher standen ebenfalls auf einem Stativ und strahlten quer über den Reitparcours zu den Zuschauern. Die zu überwindene Distanz lag dabei natürlich jenseits der 30 Meter. Hier zeigte sich dann sehr gut der eigendliche Anwendungsbereich der RCF NX 24-A. Weit, weiter noch weiter. Auch in 70 Metern Entfernung waren die Stadionsprecher noch sehr gut zu verstehen. Auch bei dieser grossen Distanz klang die Stimme noch recht ausgewogen und nie nasal oder nach Telefon. Erfreulich: die zu befürchtenden Phasenauslöschungen durch den lieben Wind hielten sich in Grenzen.
Zwei RCF NX 24_A (auf Bodenstativ)
RCF hat es bisher nicht vorgesehen zwei RCF NX 24-A ohne zusätzliche Bass-Box als Fundament zu betreiben. Es gibt dafür schlichtweg keine Plattform auf die die übereinandergestapelten Boxen standsicher zu betreiben sind. Anwendungen zwei RCF NX 24-A sinnvoll übereinander zu betreiben gibt es aber jede Menge. Ist die Bühne hoch genug oder sitzen alle Zuhörer und hat der Raum eine Tiefe ab 25 Metern, ist dies Kombination nicht nur ein optischer Leckerbissen (man nimmt die Boxen einfach nicht wahr) sondern auch soundmässig eine Wohltat. Citysound hat daher aus Edelstahl Bodenplatten mit einem angeschweissten Boxenflansch anfertigen lassen. Durch die zusätzlichen seitlichen Stützen des RCF Fluggeschirrs kann die Kombination standsicher betrieben werden. Dabei wird die obere Box nicht einfach auf die andere gesetzt - sondern andersherum. Beide Hörner arbeiten so in der Mitte des Boxenturms. Dadurch wird ein einziger grosser Lautsprecher simuliert. Die Reichweite erhöht sich dadurch allerdings enorm. Die Abgleicharbeiten werden dabei auf ein Minimum reduziert. Den EQ-Knopf eindrücken und schon spielen beide Boxen im Duett. Jetzt ist das Abstrahlverhalten wirklich kontrolliert. Keine Ausbrüche an die Hallendecke oder unnötige Reflektionen auf den Boden. Die Kisten gehen jetzt einfach nach vorne weg. Mit einer wirklich guten Sprach u. Musikverständlichkeit. Die geteilte Halle Münsterland (Tonnendachhalle) wurde mir dieser Kombination gut und auch laut (Redner beschallt). Die Sprachverständlichkeit reichte bis in die oberen Ränge. Das dürften weit mehr als 40 Meter gewesen sein. Dabei ist diese Kombination sehr rückkopplungsunempfindlich.
Zur Hintergrundgeschallung können die Systeme einzeln oder auch gekoppelt benutzt werden. Hier ist der Frequenzgang nach unten hin natürlich begrenzt. Ob die unteren angegebenen 65Hz wirklich schön brauchbaren Schalldruck liefern sei einmal dahingestellt. Aber das gute, offene und auch wenn nötig sehr laute Klangbild ermöglichen eine unauffällige aber wirkungsvolle Hintergrund-Musik. Wird es dann doch einmal zu laut (theoretisch im gestackten Zustand bis zu 137 db) nimmt der Prozessor bei zunehmenden Lautstärke die unteren Frequenzen weg um das System bis an die max. Lautstärke belasten zu können. Der Sound wirkt dann nicht mehr ausbalaciert, sondern etwas "harsch". Aber dann hat eh keiner mehr ein Toupet auf dem Kopf.
Wir haben diese Kombination leider bisher nicht in der Halle Münsterland fliegen können. Alle Beteiligten waren sich aber einig: übereinander geflogen und mit dem Fluggeschirr leicht angewinkelt und abgeknickt hätte man gut 2/3 der Halle problemlos beschallen können. Man hätte die Lautsprecher an der Hallendecke wohl für einen Fliegenschiss gehalten. Smarter geht es kaum noch.
Das Anbringen des Fluggeschirrs ist denkbar einfach. Es besteht aus zwei Teilen. Dem Kopf und dem Zwischenstück zum Abwinkeln. Schnell anbringbare Sperrbolzen machen das Händling zu einem Kinderspiel. Die Neigung des Kopfes kann über zwei Einstellungen vorgenommen werden. Simply, very easy doing.
RCF SUB 8004 AS
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Es gibt kaum eine so nett kompakte Bass-Aktiv-Box (70x70x56cm) und einem deart moderaten Gewicht von 51kg - die so den Markt durcheinandergewirbelt hat wie der RCF SUB 8004 AS Bass. Wer den Erfolg allerdings bei einem niedrigen Preis sucht irrt gewaltig. Auch beim ach so preiswerten Thoman werden 2300.- für einen Bass-Würfel aufgerufen. Ein stolzes Sümmchen. Dafür bekommt man von den italienischen Herstellern auch einiges geboten. Und zwar kurzum einen sehr lauten, sehr präzisen, sehr kompakten, sehr stabilen und mit sinnigen Features ausgestatteten Bass.
Den RCF Sub 8004 AS kann man hochkant oder auch quer gelegt betreiben. Möchte mann zwei RCF NX 24 A auf einem Bass stacken empfiehlt sich matürlich die quergelegte Variante. Wobei natürlich dann auch zwei RCF Sub 8004 AS übereinander gestapelt werden können. Das Boxentürmchen hat dann allerdings eine Höhe von über 3 Metern.
Wie klingt so eine Box aber nun? Da die Box als Bass-Reflex-Variante ausgelegt ist, kann im Gegensatz zu vielen Bandpass-Systemen von einer hohen Güte ausgegangen werden. Die Boxen klingen trocken, und präzise. Sie neigen nie zum Dröhnen. Oft wird ja ein bassiger Soundmatsch mit "coolen" Bässen etc. gleichgesetzt. Hier ist jedoch Präzision am Werk. Ob "Live" oder aus der "Konserve" - der Bass ist "schnell" und macht einen schönen Druck. Stapelt man zwei übereinander so bekommt man scho ein richtiges PA- Fundament. (Das richtige Aufstellen von mehreren Bass-Boxen ist sehr kompliziert - einige Varaianten werden hier demnächst vorgestellt).
Dabei fällt auch im Single-Betrieb die recht tiefe Abstimmung auf. Die Boxen spielen auch tiefe Frequenzen schön nach vorne. Das klingt dann schon ab und zu nach einer richtig grossen PA. Diesen Effekt habe ich bisher noch nie bei einer solch kompakten Bass-Box gehört. Schaltet man auch noch das Knöpfchen "Punch" hinzu, macht das Ganze schon richtig Spass. Dabei ist es egal welches Material wiedergegeben wird. Alles klingt voll und erwachsen.
Es sollte noch ein sehr interessanter Aspekt erwähnt werden, der die Güte der RCF Sub 8004 AS Bass-Box zeigt. Um in einer grosse Halle zwei Setups (je 2 gestackte RCF NX 24 A) bei einer Sprachveranstaltung etwas mehr Fülle zu verschaffen, haben wir jeweils pro Seite eine RCF Sub 8004 AS dazu geschaltet. Durch feindosiertes Einstellen der Lautstärke konnte den Stimmen mehr Volumen gegeben werde. Ach ne - wen wunderts auch. Aber die Art und Weise der Präzision wie das erfolgte hatte ich vorher noch nie gehört. Am Mischpult waren keine Abgleicharbeiten notwendig. Die Stimmen klangen nun in der grossen Halle auch weit über 30 Meter voll, rund und sehr natürlich. Kein Wummern und absolut in keiner Frequenzlage ein Dröhnen.
Wie aber verhalten sich die Bässe bei gehobener Lautstärke? Gehoben heisst hier, dass ein theoretischer Wert von bis zu 136db im Maximum pro Stück erreicht werden kann. Der Test erfolgte ebenfalls in einer akustisch guten Halle, die für bis zu 2000 Zuhörer ausgelegt war. Das Setup: 4 x RCF NX 24 A (geflogen) und 4 x RXF Sub 8004 AS. Die Bedingungen: Partytime mit Vokal-Darbierungen.
Das ganze System kam im Gegensatz zum sehr dezenten optischen Erscheinungsbild brachial daher. Die Lautstärke war für die Komponennten nie ein Problem und selbst im Grenzbereich klang die Anlage noch kontrolliert. Die Bässe zeigten erst nach zwei Stunden Dauermaximun ihre ganze Klasse. Ein Abfall der Lautstärke durch den Kompressionseffekt (die zugeführte Energie wird vom Lautsprecher nicht mehr komplett in Schallenergie sonden auch in Wärmeenergie umgewandelt) war fast nicht auszumachen. Weder klang das System gepresst noch war es merklich leiser als zu Beginn der Tanzphase. Der Kompressionseffekt wird bei der Wahl der Bass-Boxen oft übersehen. Er wird in den Datenblättern natürlich auch nicht erwähnt. Denn dann zeigt sich, dass ein vermeindlich billige Schnapp in Wirklichkeit eine schlechte Investition war.
Man sollte also eine Bass-Box ruhig mal zwei Stunden im Grenzbereich laufen lassen und dann eine Frequenz- und Pegelmessung vornehmen. Spätestens dann kann man sehen welches Material verbaut wurde. Da hinkt die billige China-4"-Schwing-Spule dann doch Lichtjahre hinter dem Qualitätsprodukt her. Obwohl der Billig-Heimer ja angeblich auch 1000 Watt und mehr hat. Nur löst sich das Teil dann bei Dauerbetrieb in Luft auf. Es wird heiss, heisser und dann ....Tilt, Game Over.